„For Women in Science“ – Wissenschaftlerinnen für exzellente Forschung ausgezeichnet

„Die Welt braucht Wissenschaft – und die Wissenschaft braucht Frauen.“ Mit dieser Kernbotschaft haben L’Oréal, die Deutsche UNESCO-Kommission und das Deutsche Humboldt-Netzwerk im November auch in diesem Jahr vier herausragende Nachwuchsforscherinnen mit dem „For Women in Science“-Förderpreis in Berlin ausgezeichnet. 

„For Women in Science“ Berlin – von links: S.E. François Delattre, Leonie Schöler, Prof. Dr. Elke Bogner, Jean-Christophe Letellier, Irene Vercellino, Nora Schmidt, Markéta Kubánková, Chiara Lindner, Iris Berben, Prof. Dr. Lutz Möller / „For Women in Science“ Berlin – von links: S.E. François Delattre, Leonie Schöler, Prof. Dr. Elke Bogner, Jean-Christophe Letellier, Irene Vercellino, Nora Schmidt, Markéta Kubánková, Chiara Lindner, Iris Berben, Prof. Dr. Lutz Möller / ©L’ORÉAL Deutschland GmbH (by Thomas Rafalzyk)


„For Women in Science“ ist Teil eines globalen Programms, das 1998 von der L’Oréal Stiftung und der UNESCO ins Leben gerufen wurde und seit 2007 auch in Deutschland etabliert ist. Weltweit sind bereits mehr als 4.400 Wissenschaftlerinnen mit dem Preis ausgezeichnet worden, unter ihnen auch sieben spätere Nobelpreisträgerinnen wie Katalin Karikó und Anne L’Huillier.

Der mit jeweils 25.000 Euro dotierte Förderpreis wurde dieses Jahr an folgende Wissenschaftlerinnen verliehen:

Dr. Markéta Kubánková (Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts, Erlangen) erforscht Veränderungen mechanischer Zelleigenschaften, die Krankheiten wie Covid-19 und Dickdarmkrebs künftig schneller und präziser diagnostizierbar machen könnten.

Dr. Chiara Lindner (Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik, Freiburg) entwickelt neuartige Methoden zur zerstörungsfreien Analyse biologischer Proben per Spektroskopie mit Infrarot-Licht, die künftig in der Medizin und Materialforschung breite Anwendung versprechen.

Dr. Irene Vercellino (Forschungszentrum Jülich) untersucht die Struktur und Funktion von Proteinkomplexen in der Membran von Mitochondrien. Ihre Forschung könnte neue Ansätze zur Behandlung von Stoffwechselstörungen und neurodegenerativen Krankheiten eröffnen.

Dr. Nora Schmidt (Medizinische Hochschule Hannover) analysiert, wie RNA-bindende Proteine bei der Virusabwehr wirken und wie diese Prozesse bei Infektionen modifiziert werden. Ihre Arbeiten könnten zukünftig die Grundlage für neue Therapien gegen Viruserkrankungen legen.

Der Anteil von Frauen in der Wissenschaft in Deutschland ist zwar in den vergangenen Jahren gestiegen, allerdings ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau. Im europäischen Vergleich ist der Frauenanteil in der Wissenschaft hierzulande weiter der niedrigsten und liegt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei unter 30 Prozent. 

Das „For Women in Science“-Programm setzt genau hier an, indem es Nachwuchsforscherinnen in der Wissenschaft an einer Schlüsselstelle der Karriere unterstützt, ihre Sichtbarkeit erhöht und auf fortbestehende strukturelle Ungleichheiten hinweist. Durch finanzielle Förderung und internationales Netzwerk erhalten die Preisträgerinnen die Möglichkeit, ihre Forschung voranzutreiben und zugleich zu Vorbildern für die nächste Generation von Wissenschaftlerinnen zu werden.

Seit 2024 wird das Förderprogramm unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Humboldt-Netzwerk durchgeführt. Die Gesellschaft, welche sich der internationalen Forschungsförderung verschrieben hat, übernimmt eine Schlüsselrolle bei der Auswahl der Preisträgerinnen.

Jean-Christophe Letellier, CEO L’Oréal DACH: „L’Oréal wurde aus der Wissenschaft geboren, aus einer Vision, die aus der Idee eines Chemikers entstand. Seitdem ist die Wissenschaft das Herzstück unseres Unternehmens. Wir sind fest davon überzeugt: Es braucht inspirierende weibliche Vorbilder für einen nachhaltigen Wandel. Auch unsere diesjährigen Preisträger:innen tragen auf beeindruckende Weise zur naturwissenschaftlichen Forschung bei – und inspirieren dabei gleichzeitig nachfolgende Generationen.“

L’Oréal investiert jährlich rund 1 Milliarde Euro in die Forschung und beschäftigt in seinen Laboren weltweit rund 4.000 Mitarbeiter:innen, davon 64 Prozent Frauen.

„Neue Erkenntnisse und bessere Antworten auf globale Herausforderungen bekommen wir nur, wenn die besten Köpfe sich für die Wissenschaft entscheiden und auch in der Wissenschaft bleiben. Doch leider verschenkt die Wissenschaft durch Hürden für Frauen auch heute noch zu viel Innovationspotenzial“, so Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin Deutsche UNESCO-Kommission. „Die von uns mit dem Förderpreis „For Women in Science“ ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen zeigen, welch exzellente wissenschaftliche Arbeit junge Frauen leisten. Wir geben ihnen Rückenwind dabei, damit sie in wissenschaftliche Leitungspositionen kommen können!“

Prof. Dr. Elke Bogner vom Deutsches Humboldt Netzwerk, ergänzt: „Chancengleichheit und Diversität in der Wissenschaft sind unerlässlich für wissenschaftlichen Fortschritt. ‚For Women in Science‘ setzt ein wichtiges Zeichen gegen die Unterrepräsentation von Frauen in der Forschung und trägt dazu bei, strukturelle Hürden abzubauen. Das Deutsche Humboldt-Netzwerk unterstützt diese Mission mit voller Überzeugung, denn nur eine vielfältige Wissenschaftslandschaft kann unsere globalen Herausforderungen erfolgreich meistern.“